Nachdem am Montag unser Buchsbaum nach 35 + x Jahren weichen musste (Dank Buchsbaumzünzlerbefall), haben wir am letzten Mittwoch der Baumschule im Nachbarort einen kleinen Besuch abgestattet.
Der Buchsbaum ist weg und nun haben wir Platz für etwas Neues. Im Rahmen der Taufe von Kind Nr.2 soll dort ein Baum gepflanzt werden. Und wie das in einer Baumschule so üblich ist, hat man nicht nur die Qual der Wahl, sondern auch das Problem, dass immer genau der Baum- den man vor seinem geistigen Auge schon im Garten stehen sieht- genau DER Baum ist, der dafür nicht in Frage kommt.
Das ging uns bei jedem Wunschbaum so, bis auf unserer Liste nur noch der
Amberbaum übrig blieb. Volltreffer! Bei dem Baum passt alles, gibt es auch als Kugelbaum mit schönem Laub, aber davon nicht zu viel, blüht auch nicht (zur Freude unserer Nachbarn) und überhaupt einfach der perfekte Baum mit einer tollen Blattfärbung, Vögel können auch darin nisten, Krone und nicht zu ausladend,
wird nicht zu groß und und und....
Gesehen, entschieden und gekauft, landete der Baum auf unserem Anhänger und steht seither im Garten. Alles wäre perfekt, hätten wir da nicht eine kleine Entdeckung gemacht...denn in der kleinen Krone fand sich tatsächlich ein Nest, leer.
Gut, darin ist ein Nest. Es freut sich bestimmt im nächsten Jahr ein Brutpaar darüber, wenn...wir nicht den kleinen Schlüpfling im Hänger gefunden hätten.
Ganz klein, unbefiedert und am Leben! Sofort das Nest aus dem Baum geholt, Küken eingesetzt und reingebracht und dann versucht eine Wildstation zu erreichen, die es in unserer Nähe aber nirgends gibt.
Nach telefonischer Rücksprache mit einer Tierärztin und einer Wildstation, die auf Kleinvögel spezialisiert ist, haben wir die Baumschule angerufen, anschließend den Kleinen in seinem Nest dick eingepackt und sind wieder dorthin zurück gefahren. Direkt neben unserem Amberbaum stand nämlich noch einer.
Dieser wurde dann ein Stück verrückt und das Nest stabil wieder angebracht, in der Hoffnung, dass die Mutter das Küken wieder findet. Zumindest sind seine Chancen zu überleben höher als bei uns, denn alle wollten ihn einschläfern lassen.
Wir wünschen dem kleinen Unglücksspatz alles Gute und hoffen sehr, dass er den unfreiwilligen Ausflug gut überstanden hat.